Freitag, 24. Juli 2009

Bari, Alberobello….Matera….Cosenza!

Ja, ein wildes Sammelsurium von allen möglichen Regionen Süditaliens….Puglia, Basilikata, Calabria…alles in einem Blog, ich hoffe das wird euch nicht zuviel ;-)
Seit meinem letzen Blog bin ich nicht mehr dazugekommen ein update zu erstellen, erstens wegen Zeitmangel und zweitens wegen INTERNETMANGEL!!! Hab mich eigentlich eh schon die ganze Zeit gewundert dass das mit dem Internet so problemlos funktioniert hat, und bin jetzt endlich an den Punkt gekommen wos nimmer wirklich einfach ist…selbst Internetcafès verstecken sich hier gut! Naja, alles ist hier a bissl im Verzug..! Und so befinde ich mich gerade auf dem Balkon, mit dem Laptop an der Ecke des Geländers und hoffe dass mir das blöde Ding nicht bald die 3 Stockwerke runterrodelt! ;-)
Allora, beginnen wir mit Bari und Alberobello um die Chronologie des Blogs nicht zu stören!
Ich bin ja Freitag abends wieder zurück nach Brindisi ins Hostel zu Maurizio, meinem Couchsurfer gekommen und konnte wieder ohne zu zahlen in seinem Hostel übernachten :-D
Samstags bin ich ganz früh aus den Federn gehüpft und hab mich auf den Weg nach Alberobello gemacht. Auch wenns ein Riesenumweg ist, aber ich musste über Bari fahren, weil von Brindisi nach Alberobello kein öffentliches Verkehrsmittel fährt! Jaja, da merkt man halt, dass man nicht in Österreich ist, wo in jedes kleine Nest zumindest Busse fahren…und da reden wir noch gar nicht von Touristenattraktionen! In Puglia sind nicht einmal die Sehenswürdigkeiten gut angebunden…also den nächsten, den ich über das österreichische öffentliche Verkehrsnetz schimpfen hör muss ich mal hierher schicken! ;-)
Aber dank meines Umweges hatte ich noch die Möglichkeit Bari zu besichtigen! Ich kam zeitig um 9 in Bari an und hatte meinen Anschlusszug erst um 12. So bin ich eine große Runde spazieren gegangen, hab mich in den Gässchen von Baris Altstadt verirrt und mich an irgendeinem Punkt wieder ausspucken lassen ohne nur die geringste Ahnung zu haben wo ich mich befinde!Und so musste ich mich bis zum Bahnhof durchfragen und bin 2 min. bevor mein Zug abfuhr ganz verschwitzt und außer Atem am Bahnhof angekommen und gerade noch rechtzeitig in den Zug gehüpft! Es war wieder einer der besonderen Sorte, wie der letzte, mit dem ich nach Gallipoli gefahren bin! :-) Mein Ziel war, wie schon vorher erwähnt, Alberobello, eine kleine Stadt, die zum Unesco-Weltkulturerbe gehört!Sie ist berühmt für die „Trulli“, kleine Häuser, die ohne Mörtel erbaut worden sind. Keiner weiß warum und wie die Leute damals auf die Idee gekommen sind, Häuser ohne Mörtel zu erbauen, aber eine der Theorien, die mir ganz gut gefällt, meint, dass sie somit keine Gebäudesteuern zahlen mussten, weil es ja nicht wirkliche Häuser waren, sondern eher Steinansammlungen, die leicht abgetragen werden konnten im Falle einer Kontrolle. Aber wer weiß… :-)
Jedenfalls war ich dort, hab mir die Stadt angesehen und war etwas enttäuscht, weil außer diesen Trulli, Trulli-Restaurants, Trulli-Shops, Trulli-Hotels, Trulli-Kirchen….etc. nicht wirklich etwas zu sehen war.Und so bin ich gegen 2 angekommen und schon wieder um 3 nach Bari zurückgefahren und habe meinen Spaziergang in Bari fortgesetzt! :-) Jedoch hab ich auch festgestellt, dass Bari nicht wirklich viel hergibt, also ich würds jetzt nicht unter die Top-Ten der schönsten Städte reihen ;-) Somit bin ich müde vom spazieren und müde von der Affenhitze wieder nach Brindisi zurückgefahren und gleich ins Bett gefallen!
Den Sonntag hab ich gaaaaaaaaaanz gemütlich verbracht! Nicht mal ans Meer hab ichs geschafft, ich wollt einfach mal einen Tag Ruhe.
Dafür gings am Montag wieder voll dahin! Früh morgens hab ich mich von Brindisi verabschiedet und bin mit dem Zug nach Taranto gefahren. Dort musste ich wieder mal warten, mein Bus nach Matera ist erst um 12 gefahren, also wieder 3h spazieren ;-)
Aber diesmal hab ich den Spaziergang etwas kürzer gehalten. Taranto ist nicht unbedingt die optimale Stadt zum spazieren, ich hab mich nicht wirklich wohl gefühlt, die Stadt ist heruntergekommen, ich hatte fast Angst die Häuser in der Altstadt brechen bei der nächsten Berührungen der Mauern in sich zusammen…es ist wirklich eine dreckige, baufällige Stadt, keinesfalls zum spazieren geeignet, weil auch die Atmosphäre nicht zum Verweilen einlädt!
Und so hab ich mich mit einem Buch (nebenbei: ein italienisches Buch!! :-P ) an den Hafen gesetzt, der netteste Platz dort.., und die Zeit totgeschlagen! Ich war froh als ich mich endlich in dem 15min.verspäteten Bus setzten konnte!
In Matera wurde ich von meinem Host abgeholt, Vito!Ich hatte ihn erst am Wochenende gefunden, weil ich da erst beschlossen hab die eine Nacht in Matera zu verbringen! Also recht kurzfristig, aber echt cool! Ich hab echt Glück gehabt ihn bei mir zu haben! Er hatte sich nämlich grad Urlaub genommen von seinem Job und hatte somit genug Freizeit um mich in der Welt der Sassi von Matera herumzuführen! Matera ist angeblich eine der ältesten Städte der Welt, mit einer etwas traurigen Geschichte, aber genau diese Geschichte hat der Stadt zu ihrem Bekanntheitsgrad verholfen!In den Anfängenwurden Grotten, die sich am Berghang befinden als Höhlen und Wohnstätten verwendet. Nach und nach sind dann aber weiter oben, also auf dem Hochplateau, Häuser gebaut worden. Als wegen Bevölkerungswachstum der Platz zu wenig wurde, sind viele Leute in diese Höhlen gezogen, die aber eigentlich nur noch als Viehställe verwendet wurden. Und so kam es, dass in den 1950er Jahren mehr als die Hälfte der Bevölkerung Materas in den Höhlen, den Sassi wohnten! Die Situation damals dürfte wirklich verheerend gewesen sein, Malaria war weit verbreitet und angeblich bettelten Kinder in den Straßen Passanten um Chinin an um die Malaria zu bekämpfen.
Erst als in den 50ern dann ein Roman verfasst wurde, der das Elend Materas beschrieb, wurden die Behörden aufmerksam und ordneten die Umsiedlung all dieser Leute an. Seit 1993 ist Matera ein Teil des Unesco-Weltkulturerbes und jetzt erst fängt der Tourismus nach und nach an sich dort zu festigen!
Also wanderte ich den ganzen Nachmittag mit Vito in den Sassi herum, ich hatte sozusagen einen persönlichen Führer.. :-)Gegen Abend fuhren wir noch mit seinem Auto an die gegenüberliegende Seite des Hangs, von wo man einen wunderbaren Blick auf die ganze Stadt mitsamt ihren Sassi hat….wunderschön!Es war schon nach 10 als wir uns gemeinsam mit einem Freund von Vito endlich auf den Weg zu einem netten Ristorante machten, natürlich auch in den Sassi gelegen!
Der nächste Tag war eher unspektakulär…spät aufstehen und in Mittags brachte mich Vito mit dem Auto nach Metaponte, ca.3/4h entfernt von Matera, von wo aus ich meinen Zug nach Cosenza nehmen konnte. Mittlerweile muss ich sagen bin ich schon ziemlich an diese Art von Zügen gewöhnt und ich werde sie deffinitiv vermissen…laut, stinkend, rußend, heiß…ach…eine perfekte Kombination ;-)
In Cosenza wurde ich von meinem nächsten Host abgeholt, Francesco. Aber eigentlich konnte ich gar nicht bei ihm schlafen, ich wurde in das Haus von Freunden von ihm gebracht, weil er einige Probleme in der Familie hatte! Tja, und so landete ich in einem Appartment mit 3 türkischen Mädels und 2 türkischen Jungs. Alle waren hier in Cosenza um eine Art Stage, also ein Praktikum, zu machen und ich hab mich von Anfang an sehr wohl hier gefühlt! Es tut mir leid diese WG bald wieder verlassen zu müssen…
Aber mal zu Cosenza: es gibt ein Centro Storico, also die alte Stadt Cosenza,dann die neue Stadt Cosenza, mit ihrem eigenen Zentrum, das sich aber direkt nebenan befindet,und dann gibt’s noch den Universitätsteil Rende! Cosenza ist ja eine der wichtigsten Unistädte hier in Calabrien, also dementsprechend sind unterm Jahr auch viele Studenten hier. Leider bin ich für das schon ein bissl spät dran, und so ist Cosenza weitgehend ruhig.
Am Mittwoch blieb ich am Vormittag noch zu Hause und versuchte mich mal zu akklimatisieren, es ist schweineheiß hier in Cosenza!! Aber gelungen ists mir nicht, also gab ichs auf und machte mich auf den Weg nach Paola, eine kleine Stadt in der Nähe hier, ein mehr oder weniger berühmter Wallfahrtsort. Franz von Paola hatte dort ein beeindruckendes Kloster erbauen lassen, das ihm als Rückzugsort/Klausur diente. Viele schwarzgekuttete Mönche laufen herum, mehr als Touristen, aber das wundert mich nicht, der Aufstieg zu dem Kloster ist nicht so ohne in der Mittagshitze Calabriens! :-S
Das Kloster hat mir sehr gut gefallen, ein Ort der Ruhe, ohne Zweifel! Die Basilikata, also die alte Kirche ist zwar klein, aber wirklich schön, ich könnte mir keinen besseren Ort für eine Hochzeit vorstellen! (keine Angst, so weit ists noch nicht gekommen!!! :-P ) Außerdem hat man von dort oben einen wunderbaren Blick auf die Stadt, den Strand und das Meer! Und es tut mir von Herzen leid, dass meine Kamera just in dem Augenblick totging als ich versuchte das erste Foto in Paola zu machen…! :-(
Nach der Besichtigung der Kirche machte ich mich auf den Rückweg nach unten und an den Strand! :-) Das ist das gute hier, man hat fast immer die Möglichkeit zu sagen: Ach, mir ist zu heiß grad hier, ich geh mal schnell ins Meer… ;-)
Gute erfrischt konnte ich dann in den Zug zurück nach Cosenza steigen :-D
Nach einem türkischen Abendessen und einem netten Zusammensitzen ging ich aber früh ins Bett, ich hatte große Pläne für den nächsten Tag!
Ich machte mich auf die Sila zu erkunden, also die Berge in der Nähe Cosenzas! Und so verbrachte ich einen schönen Tag mit wandern und Natur-genießen….und es war nicht ganz so heiß wie unten in der Stadt…ein Riesenvorteil!! :-)Aber ich muss sagen, die Landschaft ist weitgehend wie in Österreich, ich fühlte mich sehr an Bad Leonfelden errinnert, nur gabs hinterher keinen guten Heidelbeerstrudel, das war das einzige Manko gegenüber Leonfelden ;-) Und die Wegbeschilderung war teilweise etwas „veraltet“ sagen wir… ;-)Hat mir echt gut getan ein bissl zu wandern/spazieren und mal eine kleine Abwechslung zu Stadt und Meer zu haben! Aber klarerweise ists bei 30 Grad anstrengender zu wandern und so war ich fix und fertig als ich wieder in Cosenza ankam. Aber das war mir eigentlich egal, wir gingen trotzdem fort :-)Dafür ist heute wieder mal ein Ruhetag angesagt, ich muss schauen dass ich meine Wäsche mal gewaschen krieg und ich sollte mich um eine Schlafmöglichkeit für morgen und übermorgen umsehen, bis jetzt hab ich noch nicht die leiseste Ahnung wo diese sein wird!
Das einzige Problem ist, dass Jens morgen kommt, er nimmt heute den Nachtbus von Perugia nach Vibo Valentia, also eh hier in der Gegend, und er kommt in dem Glauben, dass schon alles organisiert ist…tja…Überraschung!! :-D hehe…hmm…
Aber zum Glück bringt er mir einen Schlafsack mit, also im schlimmsten aller Fälle werden wir 2 Nächte am Strand schlafen….bäh…aber gut…! Ich dachte eigentlich es gäbe bestimmte Grenzen, die ich nicht über/unterschreiten würde..zur Zeit siehts anders aus!
Also gut, ich hoffe zwar in den nächsten Tagen über Strom/Gas/Wasser zu verfügen, Internet ist aber sicher nicht drin, also bis zum nächsten Mal! :-)

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